tAPPerklärt – iMaschine (iOS) im Kindergarten

christian | 14. April 2016

Musikapps im Kindergarten? Tabletcomputer als Hilfsmittel zum Erlernen der deutschen Sprache? Hier ein Erfahrungsbericht mit überraschenden Möglichkeiten, die nicht nur Kinder begeisterte.

Mit der Serie »tAPPerklärt« wollen wir in diesem Blog interessante Musikapps vorstellen und so einen Überblick über die Vielfalt bieten. Einige der Beiträge entstehen im Rahmen des »Zertifikatskurses tAPP – Musik mit Apps in der Kulturellen Bildung«.

Aus Geräuschen und Worten im Handumdrehen Musik zaubern

Die App iMaschine ist ein Produkt der Berliner Firma Native Instruments, die Hard- und Software zur Musikproduktion entwickelt und weltweit vertreibt. iMaschine ist eine abgespeckte Version des Hardwareprodukts “Maschine” der Firma. Meine positiven Erfahrungen in der pädagogischen Arbeit, gerade im Frühförderbereich, sind Anlass über die App zu berichten.

imaschine_kinder

Geflüchtete Kinder arbeiten mit der App.

Die Musikapp iMaschine wird von der Herstellerfirma als “Groove Sketchpad” beworben. Es lassen sich also kurze Musikschnipsel kreieren, die in der neuen Version auch zu längeren Stücken arrangiert werden können. Dafür stehen vorgefertigte Sounds zur Verfügung. Der praktische Nutzen in pädagogischen Zusammenhängen ergibt sich aus der Möglichkeit Klänge, Worte oder Geräusche aufzunehmen und im Handumdrehen in attraktive Musik zu verwandeln.

Wie die meisten guten Musikapps gibt es auch iMaschine nur für das Betriebssystem iOS, also nur auf iPads, iPhones oder iPods. Zu finden sind sie im Appstore zum Preis von knapp 10 € für die Pro-Version und 5€ für die einfache Version. Im pädagogischen Setting kann man mit der ersten Version schon gute Ergebnisse erzielen. Sinnvoll ist, vor allem für die Arbeit mit kleinen Kindern, der größere  Bildschirm von iPads.

Schnellstart in die Arbeit mit iMaschine

Die App verfügt über insgesamt drei verschiedene “Instrumente”: eine Drummaschine, ein Keyboard und ein Mikrophon. Diese “Instrumente” können auf vier Kanäle eines Mischpults verteilt werden. Die Zuweisung zu einem Kanal ist frei. So können beispielsweise ausschließlich 4 Drummaschines in den Mischer eingepflegt werden.

Im Folgenden möchte ich mich auf die Spielweise dieser Drumcomputer konzentrieren, um die Möglichkeiten der App in der pädagogischen Praxis zu beschreiben. Die anderen Instrumente sind leicht über Trial and Error oder weitere Youtube-Tutorials (Grooveproduktion in 10 Min. ) entdecken.

Diese Drummachine besteht aus einer Matrix von 16 Touchflächen, die in der Pro-Version  auch mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet werden können. Mit diesen Flächen kann man einen Groove einspielen, in der Pro-Version auch in einem Stepmodus bearbeiten.

NI_iMaschine_2

Um die App zu testen, startet am besten mit dem “Default Projekt”. Links oben findet ihr die Schaltfläche zur Dateiverwaltung: “Open” auswählen und unter den Werkssongs “Default Projekt” auswählen. Jetzt könnt ihr schon loslegen. Am besten ein Metronom einstellen, dann auf den runden Punkt tippen und nach dem Vorzähler mit den Sounds einen Groove einspielen. Die Aufnahme beendet ihr mit dem grünen Dreieck. Damit könnt ihr dann auch das Ergebnis starten und stoppen.

Seinen wirklichen Wert für die Arbeit im pädagogischen Bereich bekommt die App aber durch die Möglichkeit eigene Sounds, Geräusche etc. einzuspielen und zu verwenden.

Hierfür brauchen wir zunächst eine neue Spur mit einer Drummaschine, diesmal ohne Sounds. Wählt eine neue Spur (A,B,C oder D) aus und haltet den Button einen Moment lang gedrückt. Es taucht ein Auswahlfenster mit den Instrumenten auf und ihr wählt “Pads”. Jetzt habt ihr 16 graue Flächen vor Euch und wählt eine aus. Die Schaltfläche für die Aufnahmefunktion der Samples ist eine symbolisierte Wellenform. Sobald ihr diese aufruft findet ihr einen roten Punkt. Einmal draufdrücken und ab einer bestimmten Lautstärke, die ihr mit dem Regler darunter festlegen könnt, startet die Aufnahme. Die Aufnahme stoppt nach 4 Sekunden bzw. sobald die Lautstärke unter die eingestellte Lautstärke fällt. Dann wieder auf die Wellenform tippen und schon sind wir wieder in der Padoberfläche. Jetzt ist die graue Fläche orange und ich kann sie in meinen Groove einbauen. Selbstverständlich lässt sich der Klang editieren, hierzu mehr im Video. Auf diese Weise kann man schnell kurze Sprachbeiträge, Geräusche mit der App wiedergeben. Im Handumdrehen haben wir auf diese Weise mit den Kindern ein Soundmemory, Theatermusik oder einfach ein kleines Tanzlied  gebaut. Die Kinder freuen sich über ihre eigenen Beiträge und es gelingt ihnen so besser hinzuhören.

Dieses und viel mehr

Nach dem Schnelleinstieg könnt ihr euch auf den Weg machen und die vielen Möglichkeiten zur Produktion von sehr persönlicher Musik entdecken. Geräusche aus eurer Umwelt werden zu Grooves, Sprachbeiträge laden zum Tanzen ein. In Demosongs findet ihr Vorlagen mit sehr aktuellen Tracks und Sounds. Wenn ihr Speicher-Platz auf Eurem iOS-Gerät habt, dann könnt ihr günstig jede Menge Werkstitel (so genannte “Expansions”) kaufen und damit Musik erstellen, die den aktuellen Hörgewohnheiten entspricht.

iMaschine begleitet mich schon seit mehreren Jahren bei meiner Arbeit in Kitas, Grundschulen und Unterkünften für Geflüchtete. Die Kinder sind immer hochgradig motiviert. Es verführt Kinder zum besseren Zuhören, sie haben schnell ein Feedback auf ihre Aussprache, sie können ihre eigenen Geräusche und die ihrer Umwelt zum Klingen bringen. Am besten arbeiteten Kindergruppen von 6 – 10 Teilnehmer*innen unter Anleitung eines Erwachsenen. Hierfür brauche ich ein iOS-Gerät und eine Box, um die Ergebnisse für alle hörbar zu machen. Eine Investition die sich sicher lohnt. Denn mit dieser Ausstattung stehen euch auch noch eine Fülle von anderen kreativen Möglichkeiten im Bereich Film, Musik und Fotografie zur Verfügung, die ihr in der pädagogischen Arbeit nutzen könnt. Viel Freude damit.

Hörbeispiel  aus der Arbeit mit geflüchteten Kindern

Produktseite des Herstellers

Link zum Appstore

 

Update:

Sehr gefreut habe ich mich über das neueste Update der App iMaschine2. Es ist jetzt leichter *.WAV und *.M4A Dateien zu exportieren, zu teilen und in anderen Apps zu öffnen. Auch eine Syncronisation über Ableton Link ist jetzt möglich. Dem gemeinsamen Musizieren mit unterschiedlichen Apps steht so nichts mehr im Wege.

 


3 Antworten zu “tAPPerklärt – iMaschine (iOS) im Kindergarten”

  1. […] Hier kam eine meiner Liebligsapps zum Einsatz. Wir nahmen unsere kurzen Fantasiewörter mit iMaschine auf und in kürzester Zeit hatten wir einen gemeinsam Groove. Das Eis war gebrochen. Es wurde […]

  2. […] Bebot – ein Synthesizer mit spielerischer Oberfläche für Kinder, Auxy – ein einfach zu bedienener Loop-Sequenzer Playground – eine spielerische Live-App für elektronische Musik iMachine2 – ein Sampler mit Loop-Funktion […]

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