„Salute“ – Sprache, Musik, Einfühlung

Tobias Nickel | 28. Februar 2017

Mein erster echter Selbstversuch im musikpädagogischen Bereich sollte sich mit Kindern und ihren Ideen zu einem (bei ihnen) populären Song befassen. Im Vordergrund stand sich in der Gruppe der Musik zu nähern, gemeinsam etwas zu erschaffen, Technik als Hilfsmittel / Instrument zu erfahren und erlerntes untereinander und darüber hinaus weiter zu vermitteln.

 

Idee

tn_01Basierend auf meinen vorangegangenen Erfahrungen im Kurs Musik mit Apps in der Kulturellen Bildung, inklusive der praktischen Arbeit mit Kindern, lag der Entschluss nahe einen bei den Kids zur Zeit populären Song zu wählen und ihn „nachbauen“, oder besser: interpretieren zu lassen. Die Überlegung dazu war, einen alle (Kinder) befriedigenden Konsens zu finden, ohne etwas vorzuschreiben bzw. meinen persönlichen Geschmack zu sehr in den Vordergrund zu stellen.
Eine Grundvoraussetzung war mir bereits bekannt: sie hörten alle gern den Berliner Radiosender JamFM, trällerten quasi jedes zweite Lied mit und trotz der Differenzen im Alter verfügten sie über einen ähnlichen Geschmack. Was nicht weiter verwunderlich ist, da die älteren Geschwister bei dem was sie tun immer einen Einfluss auf die jüngeren haben. (Sofern nicht Einzelkind: Erinnert euch!).
Letztlich entschieden sich die Kinder für Little Mix – Salute.

 

Rahmen

Erste Überlegungen den Workshop in den Räumlichkeiten einer Kita zu veranstalten, stellten sich aufgrund der zur Verfügung stehenden Zeiten und diversen Erkrankungen der Probanden als nicht praktikabel heraus. Somit fanden die einzelnen Kursstunden im häuslichen Umfeld statt.
Naturgemäß benötigt man für Musik mit Apps Tablets und/oder Smartphones. Um diese Voraussetzung zu erfüllen lag es nahe sich im Familien- und Bekanntenkreis umzuschauen. Letztlich waren 4 Kinder, weiblich, zwischen 4,5 und 13 Jahre alt geplant, ungeplant waren insgesamt drei mehr dabei (dazu später).
Um die Kinder, v.a. die jüngeren, nicht zu überfordern und aus Planungsgründen, setzte ich mindestens 4 Termine voraus, die sich jeweils nur innerhalb von +/- ca. 70 min bewegen sollten.

 

Ziel

tn_02Aus der positiven Grundhaltung heraus, selbst entschieden zu haben was (den Song selbst gewählt) und wie (Gesang, Rhythmus, etc.) sie es machen, sollten sich die Kinder der Herausforderung im Team stellen. Und das  möglichst ohne überfordert zu werden. Die Kids sollten sich auch jenseits meiner Anwesenheit mit den Apps und deren Möglichkeiten beschäftigen und quasi auch als „Assistenten“ anderen Kindern helfen können -> es sollte schon noch Kreise ziehen, da in meinem näheren Umfeld knapp 15 Kinder in der erwähnten Altersgruppe sind. 
Ganz am Ende sollte das Ziel sein, tatsächlich eine kleine Aufführung mit allen Beteiligten Kindern im privaten Rahmen hinzubekommen.

 

Ablaufplan

Auch wenn die Aufmerksamkeit erst mal da ist, weil es etwas neues, spannendes gibt, war es besser die einzelnen Stunden kürzer zu gestalten und die Kinder sich erst mal selbst mit den Apps und ihren Möglichkeiten vertraut machen zu lassen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das es schwer ist sich nach einem langen (Schul-) Tag selbst zu motivieren, auch wenn es spannend und reizvoll ist. Hinzu kommt noch die leichte Ablenkbarkeit, wenn etwas scheinbar zu lange dauert.

Part 1: 4 Mädchen 4,5 – 13 Jahre – Befragung, sich einigen lassen auf zur Zeit populären Song. Vorstellung der Apps;
Part 2: 2 Mädchen, 10 und 13 Jahre – Handhabung/Hilfestellung der Apps;
Part 3: 2 Mädchen, 4,5 und 8 Jahre – Handhabung/Hilfestellung der Apps;
Part 4: 4 Mädchen, 4,5 – 13 Jahre – Zusammenbringen und gemeinsam am Projekt arbeiten lassen
Part 5: 4 Mädchen, 4,5 – 13 Jahre – Finale

 

Technologie

tn_03Aufgrund der Einfachheit habe ich mich für die Apps Keezy, Keezy Drummer und Auxy Studio entschieden. Alle 3 sind leicht zu verstehen und auch einsetzbar. Keezy gibt die Möglichkeit sich selbst stimmlich wahr zu nehmen und natürlich auch erst mal Quatsch zu machen. Keezy Drummer bietet einfach zu erstellende Beats. Ein wenig anspruchsvoller wird es dann mit Auxy Studio, aber das ist dann die Heraus- ohne Überforderung. Erstere Apps waren v.a. für die Jüngeren gedacht, sollten aber nicht als Einschränkung dienen: jede sollte das nutzen was sie wollte.
 Als Orientierung gab es eine Sequenz aus dem gewählten Lied. Zum Equipment gehörten Kopfhörer, Belkin Rockstar Audio-Splitter, AirportExpress (Netz für Auxy)  und natürlich iPads (bzw. iPhone).

 

 

Ablauf

Vorspiel

Alle Kinder durften schon an Smartphones, Tablets, Laptops etwas machen bzw. hatten auch eins davon selbst. Ein gewisses technisches Vorwissen und auch den allgemeinen Umgang mit Apps bzw. Programmen konnte ich also voraussetzen. Wenn der Umgang mit Apps sich auch eher auf Spiele beschränkte, so ist der Umgang mit einer Musik-App letztlich auch nur ein Spiel mit Erfolg und Misserfolg, ausprobieren und aus Fehlern lernen.tn_04 
Am Anfang sollte erst einmal die Neugier geweckt werden, ein zeigen was mit der jeweiligen App so alles gemacht werden kann und nur vorsichtig eingestreuten Vorschlägen. Die Kinder sollten sich erst einmal austoben. Was sie auch taten: Keezy hatte es ihnen angetan und es wurde allerhand ausprobiert. Allein und im Chor.
 Auffällig war, daß sich alle vier, speziell bei Keezy Drummer und vor allem Auxy, dem Programm erst mal mit Mustern genähert haben, also im Stop-Modus etwas schönes „gezeichnet“ hatten, sich quasi Geometrisch der App näherten.

Arbeit

Nach dem kennenlernen der Apps und sich ausprobieren kam die Arbeit. Gelang das im 2. Part (10 und 13 Jahre) noch gut, wurde es im dritten Part (4,5 und 8 Jahre) schon eine Herausforderung: Überraschenderweise kam ein drittes Kind hinzu (8 Jahre). Eines der Ziele war die Weitergabe des Wissens, allerdings habe ich in so früher Phase nicht damit gerechnet. Beide Gruppen entwickelten Ideen für den Grundbeat und versuchten sich mit Keezy an Textzeilen.
Zwischen den Phasen sollten sie sich auch selbst noch mit den Apps beschäftigen, was Teilweise auch gemacht wurde.
tn_06In der sich anschließenden vierten Phase mit allen 4 Kindern, erhöhte sich die Herausforderung durch eine wieder unerwartete Aufstockung: 2 Kinder waren zusätzlich da (9 Jahre). Und wieder kam es zur Weitergabe von Wissen und wieder war es so nicht geplant. Ich durchmischte die Teilnehmer, so das einerseits sich gegenseitig geholfen werden konnte und andererseits die älteren Kinder den jüngeren auf die Finger schauen  konnten. 
Durch die ungeplant hinzugekommenen Probanden, verlagerte sich der Fokus zum rudimentären beat, ohne das es zum Finale kommen konnte.
Trotz guter Ideen auf dem Weg zum Ziel, Teilerfolgen und Aha-Momenten, kam es noch nicht zum Finale.

 

Fazit

tn_05Das Projekt als solches ist noch nicht beendet. Schon allein deshalb, weil ich von den Kindern  gefragt wurde wie und wann es weitergeht.
 Allerdings ist es wohl besser kleinere Ziele zu setzen und nicht gleich zu versuchen einen Teil eines Liedes „nachzubauen“ bzw. interpretieren zu lassen. Ich weiß das die Kinder sich teilweise weiterhin damit beschäftigen und hoffe, darauf aufbauend, in einer homogeneren Gruppe (Alter) mehr zu erreichen.

Im Nachhinein betrachtet:

  • Die Altersspanne war zu groß. Eine 4,5 Jährige ist zu verspielt.
  • „Kleinere Brötchen backen.“ -> Leichtere Aufgaben.
  • Eine externe Location wäre besser gewesen.
  • Der Zeitplan hätte strammer sein sollen.
  • Unvorhergesehene Teilnehmer lassen sich definitiv schlecht einbinden.
  • Zu vorsichtig gelenkt.

 

 

 


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