tAPPerklärt: SAMPLR – Samples zum Anfassen

Cyrus | 16. November 2016

Noch in den 90er waren Sampler große und wuchtige Hardware-Geräte, die im Vergleich mit heutigen Technologien viele Nachteile hatten: Sie waren teuer, über ein winziges Menü schwer bedienbar und in der Speicherkapzität, sprich in der Qualität und Länge der Samples äußerst begrenzt. In den folgenden Jahren machten sich Akai, Emu und Co. optisch gut im Studiorack, aber spätestens beim Einschalten verging die Freude, wenn nämlich die Lüfter der internen Festplatte lauter waren als die Quelle, die man mal schnell samplen wollte. 😉
Mit Einzug der Computer mit riesiger Festplatten- und Speicherkapazität in die Audiowelt, wurden die klassischen, digitalen Hardware-Sampler schließlich gänzlich überflüssig.

Durch Musikapps, die die intuitive Touchoberfläche der ultramobilen Devices kreativ und neuartig nutzten, bekommt das „Sampling“ dann nochmal eine neue Dimension: Samples zum Anfassen mit direkter visueller Rückmeldung des Abspielens und der möglichen Verfremdungen. Als einer der Vorreiter gilt hier vor allem die App SAMPLR (iOS), die ich in diesem Beitrag mit einem 5-minütigem YouTube-Tutorialvideo vorstellen will.

Samplr - Samples zum Anfassen

Die sieben innovativen Abspielmodi der Musikapp SAMPLR – intuitiv und inspirierend

SAMPLR – Ein kurzer Video-Überblick

Das viereinhalbminütige Video richtet sich an User, die schon etwas Erfahrungen mit Musikapps und vielleicht auch mit dem Thema Sampling gemacht haben.

Angesprochen wird die Dateiverwaltung der App, vorallem aber die sieben kreativen Möglichkeiten des Abspielens importierter oder direkt in der App aufgenommener Audio-Events. Im Video wird die App mit eher collagenhaften Sounds, die ich selber für ein Ambient-Konzert aufgenommen habe, demonstriert.

Die App SAMPLR nutzt sehr gut aus, was die Musiktechnologie Touch-Device bietet: Intuitives „Kneten“ von Sounds, Geräuschen und Musikaufnahmen mit sieben verschiedenen Abspielmodi wie „Slicer“, „E-Bow“, „Looper“ oder „Tape“.

Und Kritik?
Hmm …, wenn ich bedenke, wie „alt“ die App schon ist und sie mich immer noch begeistert, ist das schon Kritik auf hohem Niveau. Was leider immer noch fehlt, obwohl vom Entwickler schon vor langem auf Facebook angekündigt, ist Ableton Link, also eine zeitgemäße Synchronisation mit anderen Tablet-Apps oder DAW (Digital Audio Workstations). Man kann sich aber mit der kostenlosen App Link to MIDI behelfen. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt betrifft die Qualität des Hall-Effekts in SAMPLR oder fehlendes „Timestretching“. Leider ist das letzte Update des Entwicklers Marcos Alonso vom Dezember 2014 (!) …

Mein Fazit zur App SAMPLR

Wer sich schon immer mal mit dem Thema „Sampling“ beschäftigen wollte, hat mit SAMPLR die wohl beste Gelegenheit: Für 9,99 Euro wird hier ein besonders intuitives Konzept geboten. Zwar ist die App schon vier Jahre alt, also eine Art Röhrenradio unter den Musik-Apps, aber immer noch sehr inspirierend.

Kaufen könnt ihr SAMPLR hier.

Das iPad wird mit dieser App wirklich zum Instrument!

Viel Spaß

 

ist das instrumentale Live-Ambient-Musiker des Hamburg.


2 Antworten zu “tAPPerklärt: SAMPLR – Samples zum Anfassen”

  1. Ingo Borgardts sagt:

    Hallo, seit kurzem teste ich Samplr auf einem neuen iPad. Als ich versuchte mit dem internen Mikro aufzunehmen hat die App eine Datei erstellt, auf der aber kein Signal war. Kurzum, das Programm hat keinen Zugriff auf das Mikro. Parallel teste ich auch iDensity bei dem es keine Pobleme gibt, es nimmt auf und erscheint im Gegensatz zu Samplr auch in der Liste der Einstellungen, wo ich das Mikro an und ausstellen kann. Für Samplr hab ich dafür keinen Zugriff. Das Betriebssystem auf dem iPad ist das aktuelle, also 12.3.1, die Samplr Version ist die neueste, also 1.3.1 von 2014.Der Apple-Service konnte mir nicht weiter helfen, da die App von einem Drittanbieter ist. Kann es sein das es einfach nicht mehr kompatibel ist, oder gibt es einen Weg das Problem zu lösen. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Herzliche Grüße, Ingo

    • Cyrus sagt:

      Hallo Ingo, Du musst Samplr explizit in den „Einstellungen“ Zugriff auf das interne Mikro erlauben: Also einfach auf das Zahnradsymbol klicken und in der linken Leiste soweit nach unten scrollen, bis der Eintrag „Samplr“ auftaucht. Was die zukünftige Kompatibilität angeht, befürchte ich, dass mit Einzug von iOS13 die App Samplr leider nicht mehr zu benutzen sein wird. Du hast ja selber festgestellt, dass die neueste Version von 2014 ist … Ich glaube kaum, dass da noch ein Update kommt, aber mal sehen. Wäre jedenfalls schade, die App ist immer noch sehr inspirierend! Liebe Grüße aus Hamburg, cyrus 😉

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