Bausteine des Projektmanagements in der Kulturellen Bildung

Nadin Schmolke | 18. April 2016

Was bedeutet es, ein Projekt der Kulturellen Bildung zu „managen“, also in all seinen Bestandteilen zu planen, zu organisieren und durchzuführen? Welche Teilbereiche gibt es? Wie hängen diese zusammen? Und was gibt es jeweils zu beachten?

In meinem Kursangebot in der zweiten Phase des Zertifikatskurses tAPP 2. Durchgang im April 2016 habe ich die Bereiche Netzwerke, Finanzierung, Projektorganisation und Öffentlichkeitsarbeit in der Kulturellen Bildung thematisiert. Diese sind nicht trennscharf voneinander abzugrenzen. Vielmehr ist ein Bewusstsein für Querverbindungen wichtig, denn Vieles hängt von Vielem ab, ist also „je nachdem“ abzuwägen und zu entscheiden.

Netzwerk

Welche Arten von Netzwerken gibt es? Auf der Pinnwand kam einiges zusammen.

Die Durchführung eines Projektes im Bereich Kulturelle Bildung ist für einige tAPP-Teilnehmer_innen bereits gelebter Alltag, manche betreten hiermit neues Terrain. Über gemeinsame Übungen und Diskurse haben wir uns konkreten Detailfragen und großen Zusammenhängen gewidmet und uns zu unseren Erfahrungen ausgetauscht.

Pflichtkurs Netzwerke in der Kulturellen Bildung

Kontakte und Ansprechpartner sind eine Bereicherung. Hier können wir Unterstützung, Förderung und Hilfe finden. Existierende Netzwerkkontakte bleiben aber leider vielfach unbeachtet und/oder ihr Wert wird nicht erkannt. Wenn man als Akteur in der Kulturellen Bildung unterwegs ist, sei es durch ein Projekt oder durch eine kontinuierliche Tätigkeit, sind gewachsene, vertrauensvolle, zuverlässige und fruchtbare Netzwerke Gold wert.

Finanzierung

In diesem Kurs haben die Teilnehmer_innen gelernt, ihr eigenes Netzwerk zu erforschen. Nach einer Sammelrunde individueller Fragen, wurde die Gruppe schrittweise in einen Denkprozess geleitet, der in der Übung „ICH – WER. Meine Netzwerkkontakte“ mündete. Diese hat für die Teilnehmer_innen ihre bereits existierenden eigenen Netzwerk sichtbar gemacht und das „Querdenken“ angeregt.

Wahlkurs Finanzierung in der Kulturellen Bildung

Projekte, Angebote und Programme der Kulturellen Bildung sind ohne das Thema Finanzierung nicht zu denken. Die Fragen nach den finanziellen Bedarfen und die damit zusammenhängende Frage zur  Realisierbarkeit einer Maßnahme eilt der tatsächlichen Durchführung weit voraus und ist Teil der Konzept- und Findungsphase.

Projektorganisation

Strategien zur Krisenbewältigung im Projektmanagement.

Neben individuellen Fragestellungen, wurden die Teilnehmer_innen in diesem Kurs dafür sensibilisiert, das Thema Finanzierung nicht isoliert, sondern als Teilbereich im Gebiet Kulturelle Bildung zu denken. Über die Fragestellungen FÜR WEN & WARUM? und WOFÜR? haben wir uns im wahrsten Sinne des Wortes nach oben gearbeitet, wo wir uns den Fragen WAS & VON WEM? und WIE? gewidmet haben. Schlussendlich haben wir uns auf die Suche nach Geld-Alternativen begeben.

Wahlkurs Projektorganisation in der Kulturellen Bildung

Eine gute Idee nutzt nur etwas, wenn sie auch gut umgesetzt wird. Hierfür sind eine weitsichtige Planung, eine sorgfältige Vorbereitung, ein realistisches Zeitmanagement und eine strukturierte Arbeitsweise das „A“ und „O“. Und: Der Teufel liegt im Detail. Denn gern sind es eben die kleinteiligen Schritte, die unerwarteten Dinge und vermeintlichen Banalitäten, die dazu führen, dass eine schöne Idee ins Stolpern gerät.

Öffentlichkeitsarbeit

Um die Teilnehmer_innen bei Ihrer tAPP-Projektplanung zu unterstützen, habe ich sie auf eine gedankliche „Zeitreise rückwärts“ durch die Planungsphasen geschickt. Hieraus sind individuelle Zeitpläne entstanden, die als Gerüst für die jeweilige Projektorganisation dienen. Darüber hinaus haben die Teilnehmer_innen gelernt, sich durch mögliche „Fiasko-Szenarien“ (…denn der Teufel liegt ja im Detail…) auf Eventualitäten vorzubereiten.

Wahlkurs Öffentlichkeitsarbeit in der Kulturellen Bildung

Informationen über Projekte der Kulturellen Bildung werden in vielfältiger Weise und zu unterschiedlichsten Zeitpunkten in Richtung Öffentlichkeit geschickt. Entscheidend ist allerdings nicht OB oder DASS Öffentlichkeitsarbeit betrieben wird, sondern vor allem WIE? und WARUM? und AN WEN? sich diese richtet.

Nach dem Zusammentragen von Fragen und Problemen der Teilnehmer_innen zum Thema Öffentlichkeitsarbeit, haben wir Ideen zu den oben genannten W-Fragen gesammelt. Über die Entwicklung von konkreten Zielgruppen-Personen, wurde die Gruppe für den Aspekt „Lebenswelten“ sensibilisiert. Hierdurch wurden Ziele, Funktionen und Schlagwörter im Bereich der Kulturellen Bildung benannt, die vielfach in die Öffentlichkeitsarbeit einfließen.

Kursmethoden

Die Teilnehmer wurden aktiv durch den gesamten Ablauf der Kurse eingebunden und stets aufgefordert, einen Praxisbezug herzustellen bzw. die Brücke zu ihrem individuellen (Arbeits-/Projekt-)Umfeld zu schlagen. Nach einer eröffnenden Sammlung von Fragen und Problemen zum jeweiligen Thema sind wir in unterschiedliche Übungen übergegangen. Hier stand das gemeinsame Generieren vielfältiger Ideen, das Clustern von Ergebnissen, ein Bewusstsein für Komplexität, das Verständnis der Zusammenhänge und das Formulieren von konkreten Lösungsansätzen im Vordergrund.

In meinen Kursen habe ich überwiegend mit Kreativitätstechniken gearbeitet: Post-up Brainstormings, Brainwriting, Zufallstechniken, Personas kreieren, Kartensortierungen, die Übungen Präventiv-Obduktion und Verständniskette.

Darüber hinaus habe ich auf Datenbanken, Newsletter, Plattformen etc. hingewiesen, die den Teilnehmer_innen bei ihrer zukünftigen Projektplanung im Bereich Kulturelle Bildung hoffentlich behilflich sind.

Fazit & Dankeschön

Projekte im Bereich der Kulturellen Bildung verlangen vielfältige Kompetenzen aus dem Projektmanagement. Ob diese von Fall zu Fall von einem selbst übernommen werden (müssen), ist eine andere Frage. Ein Bewusstsein für „das große Ganze“ ist unabhängig von der individuellen Tätigkeit und den Strukturen dennoch wünschenswert, immer hilfreich und manchmal unabdingbar. Ob man als Einzelkämpfer unterwegs ist, in kleinen und/oder wechselnden Teams arbeitet oder für eine Institution tätig ist, die Aufgabenbereiche bleiben dieselben. Hierbei bewegt man sich stets zwischen den Themen Netzwerk, Finanzierung, Projektorganisation und Öffentlichkeitsarbeit.

Ich danke Euch, allen tAPP-Teilnehmer_innen, für die tolle Kursarbeit, die vielen Ideen und den anregenden Austausch zu den Themen und wünsche Euch für die Durchführung der tAPP-Projekte und Eure weiteren Aktivitäten zum Musizieren mit Tablets und Apps viel Erfolg und Freude!

Eure Nadin

Nadin Schmolke hat umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Konzertorganisation, Projektmanagement, Musikvermittlung und Kulturelle Bildung gesammelt. Sie war für das Julius-Stern-Institut der Universität der Künste, die Jeunesses Musicales Deutschland und die Kammerakademie Potsdam tätig. Darüber hinaus ist sie stets ihren Wurzeln als Instrumentalpädagogin treu geblieben und erteilt klassischen Klavierunterricht für alle Altersstufen. Bei tAPP ergänzt sie das Dozententeam im Hinblick auf das Thema Projektmanagement in der Kulturellen Bildung.


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