Multi-App-Musikproduktion auf dem iPad

Gabriel Gatzsche | 22. Juli 2016

Wie verbindet man einen MIDI-Controller mit einem Synthesizer, routed das Ganze durch einen Effekt und nimmt am Ende alles mit einem Looper auf? Um Fragen wie diese ging es in meinem Wahlkurs „Multi-App-Musikproduktion auf dem iPad“, der in der vierten Phase des zweiten Durchgangs des Zertifikatskurses tAPP vom 17. bis zum 22. Juli 2016 in Berlin stattfand. In diesem Beitrag will ich kurz das Grundprinzip darstellen.

Multi-App Musikproduktion auf dem iPad

Dieser Screenshot der Musikapp „Audiobus“ (iPad) zeigt eine mögliche Multi-App-Konstellation von Erzeuger-Apps (links) über Effektgeräte-Apps (mittig) hin zu einer Aufnahme-App (rechts). Mittlerweile ist es mit Hilfe von Apps recht leicht möglich, innerhalb von kürzester Zeit interessante Musikproduktionen zu erstellen. Gerade durch das Einbringen unterschiedlichster Apps eröffnet sich ein Universum musikalischer Möglichkeiten.

Austausch von Musik und Steuerdaten zwischen Apps

Der Wahlkurs begann mit einem Überblick über Wege, wie Apps Musikinformationen mit einander austauschen. Dies kann auf unterschiedlichste Weise erfolgen: Apps können Musik als Wellenform (Audio) oder als Steuerdaten/Noten (MIDI) austauschen. Darüber hinaus können sie sich über Tempo und die Taktart verständigen (Ableton Link).

Musik kann in Form von fertigen Klangschnipseln, aber auch live als Datenstrom von App zu App gebracht werden. Die Apps müssen dabei nicht zwangsweise auf dem gleichen Gerät installiert sein. Auch zwischen iPads, iPad und iPhone oder iPad und Rechner ist App übergreifendes Musizieren möglich.

Multi-App-Workflows

Das Konfigurieren der Klangerzeuger, das Aufzeichnen von Loops, das Anwenden von Effekten, Arrangieren und Mastering kann in unterschiedlichsten Reihenfolgen passieren: Angefangen vom klassischen Recording-Mixing-Mastering Workflow über den Live-Looping-Ansatz bis hin zum Arbeiten mit Apps wie ein DJ ist alles möglich.

In dem Kurs nahmen wir zunächst mit Hilfe einer Drum-Machine, eines Synthesizers und eines Loopers zunächst eintaktige Loops auf. Passende Apps wurden ausgewählt, und hinsichtlich Tempo, Taktart und Tonart synchronisiert. Wir erarbeiteten unterschiedliche Möglichkeiten Loops aufzunehmen. Die TeilnehmerInnen waren begeistert, wie einfach es ist, z.B. genau Taktbeginn und Taktende eines Loops zu finden.

Im zweiten Schritt veränderten wir mit Hilfe von Effektapps die aufgenommenen Loops in Echtzeit. Wir verfremdeten den Klang mit Equalizern, verschiedene DJ-Effekten oder stellten das Musikstück in eine Küche oder Kathedrale, indem wir Hall-Effekte ausprobierten. Im letzten Schritt behandelten wir das Live-Arrangieren der Loops und die gleichzeitige Mehrspuraufnahme mit Hilfe von Apps, die einen umfangreichen Sequenzer darstellen (sog. Digital Audio Workstations = DAWs).

Ich zeigte einige verschiedene Wege, damit die Teilnehmenden Anregungen bekamen, wie sie für ihre Vorhaben einen passenden Workflow finden. Die Teilnehmenden waren immer wieder erstaunt, welche ausgefeilten Möglichkeiten in den Apps versteckt sind und wie gut diese mit einander arbeiten.

hat an der Technischen Universität Ilmenau Medientechnologie studiert und promovierte er am Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie in Ilmenau zum Thema “Tonraumbasierte Analyse und Synthese von musikalischen Audiosignalen”. 2010 gründete er zusammen mit Sebastian Dittmann und seinem Bruder David Gatzsche, die Firma Audanika GmbH. Derzeit beschäftigt sich Gabriel neben der Weiterentwicklung von SoundPrism mit der einfachen und intuitiven Vernetzung und Verteilung von Musikapps auf Basis von Bluetooth Low Energy. Darüber hinaus ist Gabriel für die Weiterentwicklung von Audiobus verantwortlich.


Eine Antwort zu “Multi-App-Musikproduktion auf dem iPad”

  1. Peter sagt:

    Interessant , was die heutige Technologie so alles möglich macht. Ich warte auf den Tag an dem Wir Musik direkt mit unseren Gedanken Produzieren können, so dass jeder von uns vorgestellter Sound in einem Computer materialisert werden kann.

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