tAPPerklärt – Patatap (iOS & android)

michaeld | 15. April 2016

Die Musikapp Patatap ist ein Kunstwerk – für einige ein Rätsel. Der Nutzer sieht zunächst eine große Fläche. Wenn man auf verschiedenen Stellen darauf tippt, erklingt ein Sound und eine Grafik erscheint. Das ist alles. Wirklich alles? Wo und wann sollte man so etwas für musikalische Angebote mit Kindern und Jugendlichen brauchen? Was kann Patatap – die App, die nichts kann?

Mit der Serie »tAPPerklärt« wollen wir in diesem Blog interessante Musikapps vorstellen und so einen Überblick über die Vielfalt bieten. Einige der Beiträge entstehen im Rahmen des»Zertifikatskurses tAPP – Musik mit Apps in der Kulturellen Bildung«.

Die App des Künstlers

Patatap ist eine der wenigen Apps, die sich mit wenigen Worten beschreiben lassen könnte. Im AppStore ist die App für 99Cent zu bekommen. Für Android Geräte gibt es sie sogar umsonst.

Unter www.patatap.com kann die Oberfläche kostenfrei im Browser genutzt werden. Bedient wird sie auf dem Computer mit den Tasten A-Z. Auf Touchdevices kann man genau wie bei der App einfach auf den Bildschirm tippen. Auf einer leeren Fläche entstehen grafische Formen, harmonische Farbverläufe und angenehme Klänge. Setzt man sich Kopfhörer auf und erforscht die verschiedenen Sounds, fühlt man sich ein wenig wie eingebunden.

Bild Patatap

Das Interface der App Patatap gibt keine Pads oder Tasten vor. Berührungen an verschiedenen Stellen des Screens erzeugen eine Grafik aus geometrischen Figuren und ein Sound erklingt.

Die App war ein Ausstellungsstück in dem „Tech Museum of Innovation“ in San Jose, Kalifornien. Sie wurde von dem Künstler Jono Brandel entwickelt. Der 1986 geborene Designer verbindet in seiner Kunst Bildschirmelemente und Sounds. In seinem Lebenslauf finden sich Firmen wie Google inc. Zurzeit arbeitet Brandel bei VRSE einer Firma für Virtual Reality Apps und Software Komponenten in Los Angeles. Das Komponisten Duo Lullatone hat das Sounddesign und die Klänge beigetragen. Sie komponieren für Werbespots von großen Brands wie Adobe, Chevreol oder Levis und haben bereits 10 Alben veröffentlicht. Wer diese anhört, erkennt ihre „Handschrift“ in Patatap wieder. Das gleiche Team hat auch die App Typatone entwickelt.

Auf einigen Blogs wird die App, bzw. die Bildschirmvariante als “netter Zeitvertreib für Zwischendurch” betitelt. Aber ist da nicht mehr drin?

Musizieren mit Patatap

Wie schon oben beschrieben tippt man an eine beliebige Stelle des leeren weißgrauen Screens und es ertönt ein Sound. Das kann ein Drumsample, ein Ton oder ein Geräusch sein; jedes Mal mit einer daraus entstehenden grafischen Form. Will man reproduzieren, was man spielt, muss man sich merken, wo man die Klänge gefunden hat. Aufgrund oder trotz der extrem reduzierten Oberfläche fällt einem das überraschend leicht. Man kann Gesten und Wischtechniken ausprobieren und kommt nach und nach zu einem Gefühl für die Funktion. Das Wischen von oben links nach unten rechts über den ganzen Bildschirm färbt ihn anders ein und die Soundbelegung der Flächen ändert sich komplett.

Die Klänge sind stets hochwertig, sehr gefällig und klingen auf Kopfhörern oder Monitoren sehr gut, tonale Sounds klingen sehr warm. Durch die kleinen Boxen des iPads hören sich einige Snare-artige Samples sehr scharf an, machmal fast unangenehm. Das ist alles. Mehr gibt es in dieser App nicht. Keine Audiobus-Schnittstelle oder Midilinks. Aber in dieser Schlichtheit und leichten Erfassbarkeit liegt auch ihre Stärke.

Eine begeisternde barrierefreie Musik-App für Jeden

Diese App können alle Menschen sofort nutzen, auch Einjährige oder Einundneunzigjährige die noch nie vorher ein Gerät mit Touchscreen genutzt haben. Ich sehe diese App als großartiges barrierefreies Einsteiger-Tool in die Erfahrbarkeit der Musik. Gerade mit sehr kleinen Kindern in Krippen und Kindergartenalter kann ich mir musikalische Angebote vorstellen.

Sie probieren aus was passiert, wenn sie tippen, beginnen zu suchen und überlegen, wie sie mit ihren Fingern unterschiedliche Klänge malen können. Auch alte Leute können so ihre (ersten) Erfahrungen mit Mobilgeräten machen und Gesten ausprobieren. Die ansprechend zeitlose Gestaltung des Programms des Programms schließt niemanden aus.

Ich sehe diese App nicht als ein Musikinstrument oder ein Tool. Es ist ein Kunstwerk, das Lust auf das spielerische Ausprobieren macht. Eine Animation sich mit Klängen zu beschäftigen. Mit Sicherheit ein tolles Tool, um in der frühkindlichen Bildungs oder dem Elementarbereich einen spielerischen Zugang zu finden. Zum Beispiel als erste Einheit beim Einstieg in ein Projekt mit unerfahrenen Teilnehmern, in dem die Komplexität der App nicht ablenken soll.

 

Links & Quellen

Website des Künstlers Jono Brandel: www.jonobr1.com

Die Komponisten Lullatone: http://www.lullatone.com

Patatap für den Computer oder auf dem Tablet ohne die App zu installieren: www.patatap.com

Patatap für Android im Google PlayStore: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.jonobr1.Patatap

Beschreibung der App auf Businessinsider :http://www.businessinsider.com/patatap-ios-app-2014-6?IR=T

Die „Schwester-App“ Typatone

Ich bin Michael Dunkelfels und biete Ihnen professionelle Komposition und Realisierung von Audiomaterial sowie Förderung von Musikalität, Stimme und Sprache bei Kindern und Jugendlichen. Mit der Drachenflug music GbR managen wir u.a. die Band Drachenflug und veranstalten Konzeptveranstaltung der Genres Steampunk und Fantasy (u.a. Aethercircus Steampunk Festival). Als Instrumentalist arbeite ich u.a. mit Gitarren und Nyckelharpa.


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