tAPPerklärt – Xynthesizr (iOS)

Deniz Dilek | 15. April 2016

Eine Synthesizer-App, die wie ein Organismus von selbst spielt und so Klänge und Melodien fabriziert. Genau so etwas bietet die Musikapp Xynthesizer, die ich in diesem Beitrag vorstellen will.

Mit der Serie »tAPPerklärt« wollen wir in diesem Blog interessante Musikapps vorstellen und so einen Überblick über die Vielfalt bieten. Einige der Beiträge entstehen im Rahmen des»Zertifikatskurses tAPP – Musik mit Apps in der Kulturellen Bildung«.

Synthesizer mit X?

Xynthesizr ist eine von Yuri Turov entwickelte App und im Apple App Store für 6,99€ zu erwerben. Das Herz des Xynthesizrs besteht aus einem 32 Stepsequencer mit zusätzlichen generativen Random-Funktionen (Zufallsabweichungen). Darüberhinaus beinhaltet die App ebenfalls einen eingebauten Syntheziser. Die generierten Midinoten können an andere ipadinterne oder auch an externe Programme wie Synths, Sampler und Drummachines auf einem Desktop-Rechner gesendet werden.

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Mit Xynthesizr lassen sich auf intuitive Weise Pattern erstellen, die entweder manuell oder durch die Random-Funktionen live verändert werden können. Deshalb eignet sich Xynthesizr sowohl zum Improvisieren in Live-Situationen als auch zum explorativen Komponieren von musikalischen Sequenzen.

So funktioniert das Prinzip

Der Sequencer Grid ( die gerasterte Oberfläche, in die eine Notensequenz eingetragen wird) besteht aus quadratischen Knöpfen, die horizontal den Zeitverlauf und vertikal die unterschiedlichen Tonhöhen ( Pitches) abbilden. Er ist farblich in Regionen untergliedert, sodass innerhalb einer Skala zur besseren Orientierung die verschiedenen Oktaven auch unterschiedlich gefärbt sind. Mit dem „Steps“-Drehregler lässt sich die gewünschte „Steplength“, d.h. wieviele Noteneinheiten eine Sequenz haben soll, eines Patternzyklus einstellen. Links davon regelt man die Abspielgeschwindigkeit über die Felder „BPM“ und „fine adjustment“.

In den Grid kann man mit den Fingern die Noten einzeichnen. Ein Einfinger-Tipp löscht eine Einzelnote. Mit einem 1-finger Slide kann man mehrere Noten löschen. Mit einem 2-finger-Tipp löscht man alle Noten in einer Farbregion und mit einem 3-finger-Tipp kann man alle Noten in allen Regionen löschen.

Unter dem Menupunkt „SEQ“ kann man sich u.a. für unterschiedliche Skalen entscheiden für die Noten, die im Grid eingezeichnet werden. Unter dem gleichen Menupunkt lässt sich die Step-Länge – das heisst die Spieldauer einer einzelnen Note( 1, 1/2, 1/4, 1/8, oder 1/16 Note)- verändern.
Das gesamte eingezeichnete Pattern kann man sowohl mit den „<-“ und „->“ Buttons nach links bzw. rechts verschieben als auch mit den entsprechenden weiteren Pfeil-Buttons nach oben und unten.
Mit den „Flip“-Buttons lässt sich das Pattern vertikal bzw. horizontal spiegeln.

Unter dem Menupunkt „SYNTH“ kann man den Klang des Synthesizers steuern und verändern.

Das folgende vom Entwickler der App gemachte Video stellt eine kurze, aber wesentliche Zusammenfassung der wichtigsten Features dar:

Mögliche Anwendungen in der kulturellen Arbeit

Obwohl die Oberfläche des Xynthesizrs beim ersten Öffnen der App sehr kompliziert anmutet, kann man eigentlich sofort mit den Fingern Linien in das Grid einzeichnen. Dann muss man nur noch den Playknopf drücken und schon spielt Xynthesizr das Pattern mit dem eingebauten Synth ab. Kinder und Jugendliche können nach Belieben erst einmal geometrische Figuren oder beispielsweise Strichmännchen in das Grid zeichnen und dann zb. die bereits vorhandenen Presets für den Synthesizerklang durchprobieren ( es gibt unabhängige Presets für die Klangeinstellungen und für die Noten des Patternsequencers).

Vor allem die vorhandenen generativen Random-Funktionen machen Xynthesizr besonders. So können entweder Teile, oder auch das gesamte Pattern verändert werden. Die daraus entstehenden „neuen“ Patterns evolvieren somit in jedem Durchgang und neue musikalische Abweichungen und Strukturen entstehen sehr schnell. Man kann sich durch dieses Feature mehr oder weniger kontrolliert musikalisch überraschen lassen. Xynthesizr eignet sich daher auch für unterrichtsthematische Aspekte zwischen Wiederholung und Variation, Festlegung und Veränderung musikalischer Ideen und Formen.

Die Unabhängigkeit von Midinotengenerator und Klanggenerator laden auch zum parallelen Sounddesign ein. Nicht nur unterschiedliche Einstellungen der Abspielgeschwindigkeit des Sequencers beeinflussen den letztendlichen Klangkontext eines Patterns ( so ergeben ein und dasselbe Pattern einmal in sehr langsamer und dann in schneller Geschwindigkeit ein oft total anderes musikalisches Resultat). Schön ist die Kombination aus evolvierendem generativen Notensequencer bei parallel sich verändernden Werten des Klanggenerators ( also des eingebauten Synths), dessen Steuerung darüberhinaus sehr einfach mit externen Midi- Controllern möglich ist.

In diesem Video werden sowohl die generativen RANDOM-Funktionen als auch das Verwenden des Xynthesizrs als MidiNoten- Generator für eine andere Ipad-App anschaulich erklärt.

 

komponiert elektronische und akusmatische Musik, erstellt Sound Designs für Image- und Kurzfilme und unterrichtet privat Musiksoftware und Komposition.


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